KORBBALL

Korbball ist eine Basketball-ähnliche Sportart für zwei Frauen-Mannschaften. Der Korb steht an jeder Seite frei (ohne Brett), und im 3m-Halbkreis um den Korb darf sich wie beim Handball nur der Korbhüter befinden.

Der Spielgedanke

Das heute noch als Alternative für Frauen zum Basketball gedachte Spiel weist in Deutschland im Spielaufbau Ähnlichkeiten zum Handball auf. Es ist ein Mannschaftsspiel mit dem Ziel den Ball, der in etwa die Größe eines Herren-Handballs hat, in den gegnerischen Korb zu werfen und dabei den eigenen zu verteidigen. Dafür gibt es – vergleichbar mit dem Torwart – eine Korbhüterin, die als einzige den eigenen „Halbkreis“ betreten darf, dennoch aber im Angriff mitspielt.

Der Korb

Anders als vom Basketball bekannt, steht der Korb im Korbball frei, ohne Anspielbrett. Der obere Rand des Korbständers ist 2,50 m über dem Boden und hat einen Innendurchmesser von 55 cm.

Der Ball

Der Ball besteht aus einer Leder- oder Kunststoffhülle. Für alle Altersklassen außer den 6 – 11jährigen ist der Ballumfang 56 – 60 cm und das Gewicht 400 – 500 g. Für die kleineren Korballerinnen gibt es einen kleineren Ball der nur 51 – 53 cm groß ist und nur 340 – 360 g wiegt. Der Einsatz des kleinen Balles ist aber nicht Pflicht, sondern wird in den Landesverbänden geregelt.

Das Spielfeld

Es wird zwischen Hallenkorbball im Winter und Feldkorbball im Sommer unterschieden. Das Feld ist in der Halle pro Spielhälfte 15 m breit und 15 m lang, kann aber bis zu 12 m unterschritten werden. Der Korb jeder Mannschaft befindet sich mittig an der Grundlinie der eigenen Hälfte und zwar als Mitte der Halbkreise von 3 m (Korbraumlinie) und 6 m (Freiwurfmarkierung). Die Strafwurfmarkierung befindet sich 4 m vom Korb.

Lediglich in Bayern wird eine Feldrunde gespielt. Es wird auf Rasen oder Hartplatz auf einem Feld größer als das aus der Hallenrunde gespielt. Eine Spielhälfte ist im Sommer 25 m lang und 25 m breit, und der Korb befindet sich innerhalb der Spielhälfte, sodass man auch hinter dem Korb weiterspielen kann. Dadurch wird der „Halbkreis“ in einen ganzen Kreis um den Korb herum umgewandelt.

Die wesentlichen Spielregeln

Folgende Regeln fördern das schnelle Zuspiel und das Zusammenspiel aller Spielerinnen:

  • Mit dem Ball in der Hand darf nicht mehr als 3 Schritte gelaufen werden.
  • Der Ball darf nicht mehr als 3 Sekunden in der Hand gehalten und nur einmal aufgeprellt werden.
  • Vor und nach dem Prellen dürfen jeweils 3 Schritte gelaufen werden.

Das aus-der-Hand-schlagen des Balles ist ebenso wenig erlaubt wie zu harte Körperkontakte (Halten, Schlagen, Stoßen). Zur Abwehr ist es erlaubt die Arme zur Seite oder nach oben auszustrecken. Läuft eine angreifende Spielerin gegen die seitlich ausgestreckten Arme einer Abwehrenden Spielerin, so gilt dies ebenfalls als ein Foul.

Die Mannschaft

In einer Mannschaft spielen im Sommer auf dem Feld 7 und im Winter in der Halle 5 Spielerinnen. Es sind jeweils maximal 3 Auswechselspielerinnen erlaubt, die im fliegenden Wechsel ins Spiel gebracht werden können.

Eine der Spielerinnen ist die Korbhüterin/ Korbfrau und ist allein für die direkte Verteidigung des Korbes im „Halbkreis“ zuständig. Die Korbhüterin darf maximal 178 cm groß sein und hat als Hauptaufgabe den angreifenden Wurf durch gutes Timing und Sprungkraft abzufangen, oder abzuwehren.
Allerdings spielt die Korbfrau im Angriff auch mit.

Zum Team gehören auch maximal 2 Betreuer.

Die Spielzeit

Die Spielzeit beträgt in der Alterklasse Frauen und Jugend 2 x 15 Minuten und bei den Schülerinnen und dem Nachwuchs 2 x 10 Minuten. Auf Bundesebene beträgt die Spielzeit einer Halbzeit 20 Minuten.

Die Punktewertung

  • für einen Korbwurf: 1 Punkt
  • für einen Freiwurf (Penalty): 1 Punkt
  • für ein gewonnes Spiel gibt es 2 Spiel-Punkte;
    nur in Bayern: 3 Spiel-Punkte
  • für Unentschieden: jeweils einen Spiel-Punkt.

Der Freiwurf

Die Regelverstöße zu lange Halten des Balles, zu häufige Prellen oder zu viele Schritte ziehen einen Freiwurf für die jeweils andere Mannschaft nach sich. Diese Freiwürfe werden vom Ort des Vergehens ausgeführt. Die ausführende Spielerin muss dabei mit mindestens einem Fuß auf dem Boden bleiben; alle gegnerischen Spielerinnen müssen einen Abstand von 3 m zu ihr einhalten und erst nach dem Abspiel wieder eingreifen.

Eine Ausnahme ergibt sich wenn ein solcher Verstoß zwischen dem 3 und 6 m Kreis passiert. Ist dies der Fall, so wird der Freiwurf von der 6 m Linie (in Höhe des Vergehens) ausgeführt.

Die Taktik

Korbball ist ein echtes Mannschaftsspiel, denn meist läuft man nicht mit dem Ball, sondern spielt diesen direkt wieder ab. Mit geschicktem und schnellem Spielen wird versucht möglichst nahe an den gegnerischen Kreis zu kommen und dort aus einer freien Position zu werfen.

Korbball Geschichte

Korbball geht zurück bis zu den Mayas, die ein zu kultischen Zwecken dienendes Spiel schon 100 v.Ch. praktizierten. Dennoch, der Gründer des neuzeitlichen Korbballs war Dr. James Naissmith aus Massachusetts, der 1892 sich ein Korbball ähnliches Spiel ausdachte. Zu Beginn des 20. Jh. wurde dann das moderne Korbballspiel vom Amsterdamer Lehrer Nico Broekhuysen als Alternative zum Basketball entwickelt.

Korbball in Deutschland

Die ersten deutschen Meisterschaften im Korbball konnten schon 1921 in Hannover verzeichnet werden. Um 1930 war es die von Frauen am meist gespielte Sportart und auch nach dem zweiten Weltkrieg, 1946, die erste in Deutschland wiederbetriebene Sportart. Z.Z. gibt es 15000 eingetragene Korbballspielerinnen in den Turnverbänden von Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Bremen, Westfalen, Rheinland, Mittelrhein und Bayern. Allein im Raum Schweinfurt spielen fast 100 Vereine Korbball.

Landesfachausschuss

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